Seelenpartner
Wenn man offen sagt: "Ich lebe in einer Seelenbeziehung" oder sich bekennt: "Ich liebe eine andere Seele, meine zweite Hälfte - aber wir sind noch nicht so weit, diese Liebe vollständig miteinander leben zu können", dann stößt man auf Unverständnis. Das Wort "Seelenliebe" wird zwar so oft im umgangssprachlichen Gebrauch genutzt, aber was da wirklich hinter steckt, dass ahnen viele nicht. Selbst spirituelle Menschen, die selber keine Seelenliebe leben und es nicht kennengelernt haben, sehen darin keinen großen Sinn.
Vorallem Menschen in der Dualseelenthematik, aber auch Menschen in der Zwillingsseelenthematik werden oft mit Unverständnis konfrontiert. Dabei ist es zunächst auch für die Betroffenen völlig unverständlich, was da passiert. Sie treffen einen anderen Menschen - gut, das passiert ja täglich - aber plötzlich ist alles anders, als es jemals war. Auch da stimmen einige zu, die erste große Liebe zum Beispiel, da hat es ja auch wumm gemacht und alles war anders als zuvor.
Aber es ist eben kein "Schmetterlinge-im-Bauch-ich-bin-verliebt"-Gefühl. Es ist eine Tiefe, die man selber gar nicht beschreiben kann. Man kann sich selber im anderen wieder erkennen - und nein, dass ist kein esoterisches Gelaber - es ist eine Tatsache, die in der Seelenliebe auch den kritischen Part erschaudern lässt. Dazu kommt eine Vertrautheit, die man so niemals erklären kann. Eine wildfremde Person, sie ist Dir so vertraut, als ob man sich ewig kennt. Es ist ein angenehmes Gefühl, Zeit mit dieser Person zu verbringen, es ist nicht langweilig, selbst wenn man mal stumm nebeneinander sitzt - so wie es sonst nur mit Freunden möglich ist, die man Jahre kennt. Man verliert jedes Zeitgefühl - die Welt bleibt wirklich stehen - das ist nicht nur dahingesagt - die Welt steht für einen Moment ernsthaft still. Schon alleine dieses erste Aufeinandertreffen ist magisch, unerklärlich, suchtgefährdend.
Und nun weiß man sicher: Das ist der Partner für mein Leben - jetzt wird alles anders!
Doch leider ist es nicht so einfach. Jetzt kann man sagen: Ist doch alles tutti, Liebe auf den ersten Blick - dann alles Gute! - aber das ist nur der Anfang einer Odysee.
Denn der nüchternere Part dieser Seelenliebe (ich spreche hier nicht vom Alkohol) bekommt ernsthaft Angst vor dem was da kommen könnte. Diese Seele zeigt sich überfordert von dieser neuen, tiefen Art der Liebe. Der wärmere Part dieser Seelenliebe (ich spreche von Herzenswärme) hat einfach nur "gefunden" und will diese Liebe sofort und ohne Umschweife leben. Tja, das ist natürlich alles andere als möglich - wenn der andere doch gar nicht bereit ist für soviel Tiefe. Es spielen noch ein paar andere spirituelle Aspekte mit rein - aber bis die beiden es schaffen, die Liebe zu leben, da vergeht einige Zeit. Zeit, die für beide nicht einfach ist, Zeit in der beide an ihre Grenzen kommen.
Aber Seelenliebende, die sich verabredet haben (auf Seelenebene), die finden auch zueinander. Und so darf sich jeder, der seiner Seelenliebe begegnet ist, auf die gelebte Liebe auch freuen.
Aber Achtung, Achtung! - Wer seine Seelenliebe nicht gefunden hat - es gibt kein Fundbüro, in der liegengebliebene Seele abgeholt werden können, damit man auch einen Seelenpartner hat! Und nicht jede unerfüllte Liebe ist eine Seelenliebe, auch wenn man es sich ganz doll wünscht und immer seinen Teller leer isst - so wird aus einem tollen Partner/Partnerin, die/der kein Interesse hat, nicht plötzlich über Nacht die zweite Seelenhälfte, die plötzlich doch noch Interesse hat.
Auch noch wichtig zu erwähnen: Es ist wirklich leidvoll, die Kiste mit der Seelenliebe - also wenn ihr einen wunderbaren Menschen an Eurer Seite habt oder haben werdet, der nicht seelenverwandt ist, dann ist auch das tiefes Glück.
Aber mit dem kleinen Wissen kann man vielleicht die ein oder andere Liebe verstehen, die auf den ersten Blick nicht vielversprechend aussieht - aber nur, weil man nicht auf die Seele der beiden schauen kann....
soullights 2014
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